Donnerstag, 14. Oktober 2010

21.9. // Bilderbuchsonnenscheintag. Wie sich das gehört.


"Oh well, WHERE do you wanna go? GOTHENBURG?? That's pretty far! Well ... then it must be a VERY good friend!" ;)

Um 8 machte die Rezeption des Zeltplatzes auf, halb 9 saß ich wieder auf dem Rad.
Auf dem Weg ins Bad morgens hoppelten ne Menge Kaninchen auf der Wiese vor meinem Zelt rum, musste gleich an meine Schwester denken. :)
Time to get back on the track.


Diesmal kam ich mit der Beschreibung im Buch super zurecht, bin nach Route Nr. 25 gefahren.
Erst einmal gings durch Helsingborg, es war herrlich windig am Wasser und ich saß einige Zeit und habs genossen. Ich hab so viele verschiedene Lamdschaften gesehen in diesen 2 Wochen und trotzdem: das Meer ist und bleibt mir immer noch das Liebste. Meine Liebe zum Wasser ist mir ins Herz gebrannt, dagegen wird wohl niemals jemand etwas machen können. :)



Das Wetter war eigentlich wunderbar an diesem Tag, windig, aber die Sonne schien die ganze Zeit und das Meer glitzerte vor sich hin. Kein einziger Regentropfen.


In Ängelholm hatte ich Probleme den beschriebenen Radweg Richtung Vejbystrand zu finden. Bin ein bisschen in der Innenstadt rumgeirrt und wurde schließlich von einem Mann angesprochen, ob er mir helfen könne. Die sind alle so furchtbar nett, diese Schweden! Mir wurde mehr als einmal Hilfe angeboten, einfach so. Tja, und dann kommste wieder zurück in dieses pampige Deutschland.. Nun ja, jedenfalls schnatterte er munter drauf los. Fragte mich, wohin ich unterwegs sei, weil ich so nach Radtour aussähe. Ach ja, er hätte sich ja auch gerade ein neues Rad gekauft. Er sei bei der Feuerwehr und könne nächstes Jahr in Rente gehen und dann wolle er im Sommer eine Radtour machen nach Paris oder Holland oder Ungarn oder so. Er ist ne ganze Weile mit mir mitgefahren, hat mir den Radweg gezeigt, ein bisschen was über die Gegend erzählt und mir noch Tipps für den weiteren Streckenverlauf gegeben, eine Skizze auf dem Prospekt des Campingplatzes von letzter Nacht. Schon klasse, was einem alles so passiert. :)


In Skälderviken kam ich an einer Bucht vorbei, die mich an einen Urlaub auf Rügen 2003 erinnerte. (Ja, Herr Meyer, genau. ^^) Da hatte ich mit meinem damaligen Freund u.a. eine Nacht in einer Bucht bei Drigge verbracht, mit einem winzigen Sandstrand und herrlichem Wasser. Ich weiß noch, wie wir damals nachts fast von Mücken aufgefressen worden sind.





Der weitere Streckenverlauf stellte mich auf eine harte Probe.
Bei Båstad verläuft die Grenze zwischen den Provinzen Skåne und Halland. Als eine Art natürlicher Grenze fungiert der Höhenzug des Hallandsåsen. Um die 100 Höhenmeter waren zu überwinden. Und nein, das bin ich nicht geradelt. Da hatte ich schon Schwierigkeiten das Rad zu schieben. Bei der Abfahrt wurde mir bei 51km/h schon irgendwie schlecht, da hab ich dann mal lieber etwas abgebremst. Hatte Angst, dass mir das Rad unterm Hintern wegfliegt.
In Båstad hab ich mir erstmal eine dringend nötige Kaffeepause gegönnt. Liebe Leute... schwedischer Kaffee!!! Ich debattiere da schon die ganze Zeit mit Herrn H. drüber. Eigentlich kann man nach einem Urlaub in Schweden keinen deutschen Kaffee mehr trinken; im Gegensatz zum schwarzen Nass dort schmeckt die Plörre hier wie Wasser. Schlecht für nen Kaffeejunkie wie mich.


Nun war ich also in Halland. Anders als im chaotisch beschilderten Skåne gibt es dort einige sehr gut ausgewiesene Radwege. Ich entschied mich den Ginstleden an der Küste entlang zu nehmen - kein Rumwurschteln mit der Karte, kein Im-Kreis-Fahren, kein Suchen. Einen Zeltplatz brauchte ich an dem Abend auch nicht wirklich und so verschanzte ich mich bei Mellbystrand in einem Wäldchen neben der Straße.


Es ist übrigens toll die Reise noch mal Revue passieren zu lassen. Sich noch mal die Karte vor Augen zu führen, Fotos zu sichten, sich vielleicht auch noch ein paar theoretische Infos zu holen über die Orte, in denen man war. So ein Blogeintrag dauert zwar ewig, aber es bringt nochmal ein Stück dieses unvergleichlichen Urlaubs zurück. :)

Tageskilometer: 99
insgesamt: 300
Zeit auf dem Rad: 6:32
Höchstgeschwindigkeit: 51,2!
Ø 15,1

1 Kommentar:

  1. wunderschöne Bilder ... freu' mich auf jeden weitern Teil deines Berichts, ist wirklich ne tolle Sache ;)

    AntwortenLöschen