Sonntag, 14. August 2011

37. Woche


So langsam wirds ernst.


Meine zukünftigen Schwiegereltern waren letzte Woche da und haben uns mit vielen wichtigen Dingen ausgeholfen. Ich hab endlich ne Waschmaschine! Bis jetzt bin ich immer zum Waschsalon gestiefelt, davor hab ich meine Dreckwäsche lange mit nach Hause genommen. War bis jetzt okay, aber in der letzten Zeit wurde es schon beschwerlich, den ganzen Mist hin und her zu schleppen. Der Preis und der Gedanke an den nächsten Umzug hatten mich bis jetzt vom Kauf abgehalten, aber nun nützt es ja nichts mehr. Und ich muss sagen: es ist schon ne schicke Art von Luxus. Öfter mal frisch gewaschene Bettwäsche und Handtücher, Baumwollstoffe zum Patchworken nicht mehr in der Badewanne durchwaschen...

Auch ein Bettchen haben sie mitgebracht, komplett mit Matratze und Katzenschutz zum An-die-Gitterstäbe-binden. Wir hatten uns ja eigentlich auf ein grünes Exemplar von *hust* IKEA geeinigt (Mutti liebt grün ^^), aber dieses war Second Hand und daher viel billiger und ach, das tuts auch. :)

(Mr. Mushroom hat mal wieder Hummeln im Arsch und hüpft ständig auf den Monitor und wieder runter, und wieder rauf und wieder runter. Keine Frage, der findet Flatscreens scheiße. Kuschelige Röhrenmonitore sind ihm lieber.)

♥ you...

Und nen ganzen Koffer voll Babyklamotten haben wir auch noch bekommen. Einige neue Sachen, ganz süßes Zeug, vor allem nicht so furchtbar hellblau-jungsmäßig, aber auch herrliche Sachen von Herrn H... Ich liebe diese Strampler! :D Kanns kaum erwarten sie zum ersten Mal anzuziehen. Wenn wir das nächste Mal bei seinen Eltern sind, muss ich mal einige Fotos von ihm scannen. Papa und Sohn in denselben Klamotten, das wird super. ^^

Es geht zwar jetzt in den Endspurt und das macht mich schon etwas nervös. Nun hatte ich mich endlich mit der Schwangerschaft angefreundet und nun ist das auch schon wieder vorbei und alles wird wieder ganz anders. Anderseits tut mir fast permanent und in nahezu jeder Position der Steiß weh, schlafen ist kaum noch ein Vergnügen, vor allem wenn ein fetter Kater auf einem rumtrampelt, der nachts ganz gern mal Sushi aus dem Schlaf schreckt und durch die Wohnung jagt. Aber ich hab nun auch das gute Gefühl, dass der Kleine kommen kann. Alles ist soweit vorbereitet und 3 Wochen zu früh zu kommen wär auch nicht mehr schlimm. Trotzdem reden wir jedesmal in 3 Sprachen auf ihn ein, dass es schon schön wär zu warten, bis Papa hier ist. Aber im Endeffekt ist es halt seine Entscheidung.
Vor der Geburt hab ich soweit erst mal keine Angst. Nützt ja auch nichts. Ändern lässt es sich nicht mehr, es kommt nun eben alles, wie es kommt. Und man überlebt es, offensichtlich. Der menschliche, oder besser der weibliche Körper ist schließlich dafür gemacht. Sonst hätte es die Menschheit nicht bis heute überlebt. Augen zu und durch. Mein Körper macht das schon. Den Bezug meiner Sofa-Matratze kann ich nach der Geburt erst mal wechseln oder gleich wegschmeißen. 9 Monate Bauch einreiben und seit einiger Zeit zusätzlich Damm-Massage mit Öl... Der dürfte stehen vor Fett. Aber bis jetzt keine Schwangerschaftsstreifen, vielleicht komm ich ja echt drumherum.

Wehentechnisch geht es mittlerweile schon ganz schon rund. Alles noch Übungswehen, aber doch schon ganz schon häufig. Ich hab die schon länger. Anfangs war es nur, wenn ich wirklich mal zu schwer gehoben hab oder so, mittlerweile passiert es auch im Ruhezustand ständig. Sogar auf dem CTG gibt es jetzt schon ne deutliche Wehenkurve. Nun ja, die soll mal noch ne Weile üben. ;)
Morgens verzichte ich jetzt auch Kaffee. Der kleine Stinker scheint das Zeug echt zu mögen und hopst dann wie wild in mir rum, was jetzt fast schon weh tut. Ganz schön kräftige Tritte gegen die Rippen..

Aber ansonsten gehts mir nach wie vor gut, nur der übliche Kleinkram. Kein Wasser, bis jetzt nur 12kg zugenommen, da hatte ich ja vorher echt Horrorvisionen. Ich denke jetzt manchmal an den Anfang zurück. An den Augenblick, als wir realisierten, dass wir Eltern werden. Wie er mich in den Arm genommen hat. Wie er am nächsten Tag auf Arbeit musste und ich allein war mit meiner ganzen aufkeimenden Panik in einer viel zu stillen Wohnung viel zu weit weg von zu Hause. Wie ich in der Innenstadt war und dort in nem Buchladen nen Panikanfall bekommen hab und keiner da war zum Reden. Die ersten Wochen, in denen es mir wirklich beschissen ging und ich ihn stundenlang vollgeheult hab, dass ich abtreiben will und all das, seine Hilflosigkeit angesichts der 900km zwischen uns. Ja, ich und meine Hormone, wir hatten schon immer ne äußerst liebevolle Beziehung zueinander. Hm, nur meine Einstellung zum Ultraschall hat sich nicht verändert. Ich war von Anfang an unberührt, wenn ich die Bilder von der kleinen, sich bewegenden Gurke gesehen hab, ich hab das nicht mit mir und meinem Körper in Verbindung bringen können. Und auch heute noch brech ich innerlich nicht in Jubelschreie aus. Vielleicht, weil ich ihn ja eh den ganzen Tag spüre.
Ich hatte nie zu träumen gewagt, dass sich all das wirklich mal so abspielen würde. Im Allgemeinen wollte ich schon immer Kinder. Eher eine Familie als Kinder an sich. Aber ich hatte befürchtet, ich würde ungewollt schwanger werden und dann verdrückt sich der Kindsvater, der sich als Arsch herausstellt und ich steh allein da mit dem Mist. Nee, perfekter hätte es nicht laufen können. Mein absoluter Traummann, der ein Kind will und bewusst macht und sich so wahnsinnig um mich kümmert, Himmel und Hölle in Bewegung setzt, um bei mir zu sein. Der mir glaubhaft zu versichern versucht, dass ich unförmiges, schnaufendes Nilpferd das Schönste sei, das er je gesehen hat. Was will man dahingehend mehr?

Nur noch 3 Wochen.


Ich bin jetzt größtenteils zu Hause, rausgehen ist vor allem auf langen Strecken anstrengend. Ich steh leider erst ziemlich spät auf; erstens weil Mr. Mushroom bis 2 oder 3 braucht, um endlich Ruhe zu geben, und dann ist der Schlaf, den ich bekomme, nicht wirklich erholsam. Rückenschmerzen und ich muss ja auch ständig raus und so. Da ist der Tag leider schon halb vorbei, wenn ich endlich hoch komme. Jeden Tag derselbe Mist im Fernsehen, es ist ermüdend. Ich nähe gerade an einigen Babydecken. Einfach nur so, ich brauch ja nicht so viele, aber dieses Puzzeln macht mir grad viel Spaß. Vielleicht kann ich die ein oder andere später verkaufen.


Die Monster unterstützen mich natürlich tatkräftig. :D


Dieses ganze Beschäftigung mit der Ernährung und den Lebensmitteln hat mittlerweile zu absoluter Frustration geführt. Einkaufen geht mir tierisch auf die Nerven und auf essen hab ich auch keinen Bock. Ohne Herrn H. schon gar nicht. Ohne ihn ist Kochen nur langweilig. Und wenn man erst mal genauer hinkuckt, was die einem in den Lebensmitteln so unterjubeln und wenn man diese ganze stumpfsinnige Werbung sieht, die nur lügt lügt lügt - da vergehts einem irgendwann. Dabei hab ich bis jetzt (leider) ziemlich gern gegessen. Im Moment bin ich einfach nur genervt, wenn mein Magen wieder knurrt, das heißt sich über die nächste Nahrungsaufnahme Gedanken zu machen. Bah.

Tja.
Ich bin ganz stolz, dass ich die meisten Schränke nun so halbwegs ausgemistet hab. Auch schon im Hinblick auf den Umzug. Mein Nähzeug ist halt ziemlich üppig. Ich hab schon viel weggeschmissen, aber irgendwie wird es nicht weniger. Und der Kleiderschrank bräuchte noch ne kleine Hungerkur. Hach, ich bin so faul... :(


1 Kommentar:

  1. So herrlich sinnlos mein Kommentar, aber: OH GOTT!! Das Bild mit den Pfötchen in deinem Gesicht ist ja so unglaublich süß!

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